top of page

Eine ethische Entscheidungsfindung zum GPS-Tracking von Kindern

corneliabeutler

Immer mehr Eltern statten ihren Nachwuchs mit GPS-fähigen Geräten wie zum Beispiel Kinderuhren aus. Die Anbieter werben damit, die Sicherheit der Kinder zu erhöhen. Doch wie viel Überwachung ist tatsächlich sinnvoll, und wann überschreiten wir eine ethische Grenze?

Foto: Unsplash/Elizaveta Dushechkina


In meiner Zertifikatsarbeit im Rahmen des CAS Digital Ethics an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich habe ich mich genau mit dieser Frage beschäftigt. Ziel war es, das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und eine fundierte Grundlage für eine ethische Entscheidungsfindung zu schaffen.


Der schmale Grat zwischen Sicherheit und Freiheit

Der Wunsch, die eigenen Kinder zu schützen, ist verständlich. Doch GPS-Tracking greift tief in die Privatsphäre und Selbstständigkeit der Kinder ein. Hinzu kommt, dass Geräte mit Zusatzfunktionen wie Kameras oder Mikrofonen strafrechtlich problematisch sein können. In meiner Arbeit habe ich die Thematik aus juristischer, entwicklungspsychologischer und sicherheitstechnischer Sicht analysiert und dabei ein bewährtes Modell der ethischen Entscheidungsfindung angewandt.


Ein Appell an Verantwortung

Die Untersuchung zeigt, dass GPS-Tracking oft eine unverhältnismäßige Einschränkung der Persönlichkeits- und Freiheitsrechte der Kinder darstellt. Mein Fazit: Eltern sollten solche Technologien nur in Ausnahmefällen einsetzen – und auch nur dann, wenn die Kinder ausdrücklich zustimmen.


Meine Empfehlungen für Eltern, Politik und Gesellschaft

  • Verzicht auf GPS-Geräte mit Kameras oder Mikrofonen: Diese Funktionen können die Privatsphäre Dritter verletzen und dadurch unter das Strafgesetz fallen.

  • Cybersecurity-Standards etablieren: Nur sichere Geräte dürfen auf den Markt kommen.

  • Aufklärung fördern: Eltern und Kinder müssen über die Risiken und den verantwortungsvollen Umgang mit GPS-Tracking informiert werden.

  • Bewusstsein schaffen: Der Schutz der Privatsphäre und die freie Entfaltung der Kinder müssen in der öffentlichen Debatte eine größere Rolle spielen.


Fazit

Technologie kann uns helfen, unser Leben sicherer und bequemer zu machen – sie darf jedoch nicht dazu führen, dass wir grundlegende ethische Prinzipien verletzen. Eltern sollten GPS-Tracking kritisch hinterfragen und abwägen, ob Sicherheit wirklich mit Überwachung gleichzusetzen ist. Die freie Entwicklung unserer Kinder ist ein hohes Gut, das es zu schützen gilt.


Sie möchten mehr dazu erfahren?

Gerne teile ich meine Erkenntnisse an einem öffentlichen Infoabend in Ihrer Gemeinde. In einem kostenlosen und unverbindlichen Gespräch finden wir heraus, welche Rahmenbedingungen dafür vorhanden sind: Sie können hier im Kalender eine passende Zeit buchen, zu der ich Sie anrufen soll.

bottom of page